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Gegen den Strom

Hier lässt sich´s leben
Servus TV
47 Minuten
DT

Vor rund 25 Jahren haben Martin Zöberl und seine Frau Sabine Bergauer im niederösterreichischen Orth an der Donau eigenhändig eine traditionelle Schiffmühle nachgebaut und als schwimmendes Museum eröffnet. Die Besucher konnten dort hautnah erleben, wie früher an der Donau Mehl hergestellt wurde. Nach dem Untergang der Mühle im Jahr 2008 und einer langwierigen, mühevollen Bergung liegt das Schiff seither beschädigt und nicht mehr voll einsatzfähig in einem ruhigen Seitenarm der Donau vor Anker. Weil hier der Wasserstand der Donau um bis zu 8 Meter schwanken kann, muss Martin Zöberl die Schiffmühle praktisch rund um die Uhr betreuen. So verbringt er auch im Winter seine Nächte ganz alleine auf dem alten Holzschiff – ohne Strom, Heizung oder fließend Wasser. Ganz nach seiner Bestimmung, die Jahrhundertealte Tradition der Schiffmüllerei weiterleben zu lassen.

Weil der Gutshof, den sie bis dahin gepachtet hatte verkauft wurde, musste sich Bettina Müller vor rund 13 Jahren nach einem neuen Lebensort umsehen. Gefunden hat sie einen ganz speziellen Platz im bayrischen Ohlstadt. Zwischen Bahngleis und Altwarenhändler hat sie sich dort ihr ganz eigenes, außergewöhnlich schönes Reich erschaffen, das zuerst ganz klein begonnen hat und mit den Jahren stetig gewachsen ist. Heute bieten ihre selbst zusammengezimmerten Unterkünfte nicht nur ihren Hunden, Pferden und Hühnern Platz, sondern auch Gästen aus aller Welt. Im Sommer ist Bettina Müller weitgehend Selbstversorgerin und baut in ihrem Garten Gemüse und Kräuter an, die sie tagtäglich frisch verkocht. Ob Baumaterial, Kleidung oder Dekoration – als überzeugte Minimalistin schafft sich Bettina niemals neue Dinge an, sondern nützt ausschließlich Gebrauchtes und Repariertes. Das wenige Geld, das sie zum Leben benötigt, verdient sie mit Seminaren, Kochkursen und der Vermietung ihrer eigenhändig renovierten Bau- und Wohnwägen.